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10 Jahre BIT

In diesem Sommer wird die BIT 10 Jahre alt.

Manchen Bürger fragen uns:

Gratulieren wir erst einmal zu diesem Jubiläum und danken den "Aktiven" für Ihren bisherigen Einsatz.

Es ist eher ungewöhnlich, dass eine Bürgerinitiative dieses ehrwürdige Alter erreicht! Ein Grund dafür ist sicher, dass die Überparteilichkeit am Beginn vereinbart und beibehalten wurde und es sich nicht um einen Zusammenschluss von Radaubrüdern (und Schwestern) handelt, sondern das verantwortungsvolle Bürger eine Lösung zum Wohle der Allgemeinheit suchen. Das wurde mit Arbeiten des Fachbeirats bewiesen und auch in der leider schon erforderlich gewesenen gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Bahn bzw. dem Bund.

Die BIT stand und steht allen Bürgern, Parteien und Gruppierungen offen, die sich dem Ziel den erforderlichen Ausbau der Bahnlinie in unseren Gemeinden oberirdisch zu verhindern anschließen können.

Was wurde in der Vergangenheit also erreicht?

Als ganz entscheidend ist anzusehen, dass der von der DB vorgesehene oberirdische Streckenausbau noch nicht erfolgte und die vorliegenden Planungen (die aber nicht offiziell und öffentlich vorgelegt werden) verschoben wurden. Dabei wurden die Ziele der BIT von dem überwiegenden Teil des Gemeinderats und dem Bürgermeister bzw. der Bürgermeisterin tatkräftig unterstützt, unabhängig davon ob und welche Fraktion gerade die Gemeindepolitik bestimmt. Es wurde vor dem ‘Bayerischen Verwaltungsgerichtshof’’ getrennt aber doch gemeinsam von der Gemeinde und der BIT bzw. von Ihr unterstützten Mitgliedern geklagt. Die Gemeinde Oberschleißheim hat einen Bebauungsplan aufgestellt, der die Führung der Bahn durch das Wohngebiet unterirdisch vorsieht. Der Fachbeirat der BIT hat u.a. auf Initiierung des Wirtschaftsministeriums zusammen mit der DB eine Lösung am Beispiel für Oberschleißheim erarbeitet, wobei die DB ihren Teil der Arbeit noch immer nicht beendet hat. Die BIT ist dem ‘Bundesverband gegen Schienenlärm e.V.’ beigetreten und arbeitet dort auch aktiv mit, in der Hoffnung, daß die Erfahrungen der einzelnen Bürgerinitiativen gesammelt, gebündelt und gemeinsam auf politischem Weg besser zu vertreten sind.

Werden wir das denn noch erleben?

Diese Frage sollte sich für verantwortungsbewusste Mitmenschen so gar nicht stellen. Es geht doch darum, einer nicht wieder gut zu machenden Zerstörung unseres Ortes entgegen zu wirken, für die folgenden Generationen mitverantwortlich zu handeln und uns allen die Lebensqualität gerade in unseren Gemeinden zu erhalten. Wir können uns wirklich freuen, daß wir überwiegend ‘über den Tellerrand hinausschauende’ Gemeindevertreter haben!
Sehen Sie doch die Tatsachen:

In den nächsten 5 Jahren ist der weitere Ausbau abgeschlossen (er läuft bereits mit dem eröffneten Munich Airport Center und dem Baubeginn am zweiten Terminal und nun ist auch wieder die dritte Start- und Landebahn im Gespräch).

Es wächst nicht nur die Anzahl der Fluggäste sondern auch das Volumen der Luftfracht. Die soll bekanntlich ‘von der Straße auf die Schiene’ und somit verstärkt durch unseren Ort und das aus Logistikgründen dann vorwiegend bei Nacht. Der ‘alte’ Bundesverkehrsminister Müntefehring hatte sich schon öffentlich dafür eingesetzt, daß das Nachtflugverbot an den Flughäfen aufgehoben wird und die Bemühungen gehen bekanntlich weiter um die Rentabilität und den Gewinn zu erhöhen. Berücksichtigt ist bereits einen Fernbahnhof im Rohbau, der zu späterem Zeitpunkt nur noch fertig gestellt werden muss, damit die geplante Strecke Paris-Stuttgart-München/Pasing - München/Flughafen - Mühldorf - Freilassing - Salzburg - Wien - Prag auch verwirklicht werden kann. (Offizielle und veröffentlichte Planungen des Bayerischen Wirtschafts- und Verkehrsministers mit der DB, aber es können ja angeblich keine Gesamtplanungen vorgelegt werden?!) Wer über die Neufahrner Spange nur die S-Bahn-Verbindung zum Flughafen schaffen will betreibt nicht diesen ganzen zusätzlichen Aufwand! Die meisten von uns werden sich noch an die Olympiade, die Vorbereitungen dazu usw. erinnern. Das ist doch noch gar nicht lange Vergangenheit und trotzdem schon ein viertel Jahrhundert her. Da spielt es für die Veränderungen auf unserer Bahnstrecke doch keine entscheidende Rolle ob die Bagger sofort oder in 3 bzw. 5 oder auch erst in 10 Jahren anrollen. Bei einem oberirdischen Ausbau der Bahnstrecke ist unser Ort nicht nur durch so genannte ‘Lärmschutzwände’ mit zweifelhafter Wirkung verschandelt, sondern auch das Leben unter freiem Himmel verbaut. Lärmschutzfenster und Ventilatoren im Schlafzimmer können wir doch nicht als erstrebenswert ansehen. Wenn man das dem Menschen schon zumutet stellt sich vielleicht die Frage, ob das aus Gründen des Tierschutzes zumutbar ist.

Zu den Kosten wollen wir wie bei den anderen Punkten nicht ins kleinste Detail gehen.

Wer Interesse an Einzelheiten hat sollte sich mit einem Vertreter der BIT Ortsgruppe oder des Vorstands in Verbindung setzen. In Erinnerung gerufen sei aber die überall - wie in Ismaning - angewandte Strategie der Horrorzahlen, die sich dann nicht bewahrheiteten. Auch wenn der Vergleich mit Ismaning nicht ganz für uns umzusetzen ist, kann er als Modell gesehen werden. Es wurden anfänglich Kosten von > 200 Mio. genannt, die auf die Gemeinde zukämen. Dann wurden es zum Schluss ~ 70 Mio. und die Gemeinde war selbst mit über 20 Mio. belastet von denen sie selbst aber nur ca. 7 Mio. zu bezahlen hatte. Bei uns waren die ersten Horrorzahlen bei > 600 Mio. Was sich daraus ergeben würde können Sie selbst beurteilen. Es sind auch manch andere Möglichkeiten zur Finanzierung denkbar. z.B. könnte man von der Landegebühr jeden Fluggastes eine DM zur Finanzierung heranziehen und hätte damit ca. 20 Mio. jährlich zur Verfügung. Bei einer üblichen langfristigen Finanzierung von ca. 30 oder 50 Jahren kommen da ungeahnte Summen zusammen. Es wird aber immer so argumentiert, dass die Gemeinde einen Tunnel ganz alleine finanzieren müsste. Das ist nicht nur Falschinformation sondern bewusste Abwehrstrategie. Klar ist, dass in erster Linie der Flughafen als Verursacher des erforderlichen Aus-/Neubaus aber auch der Bund, das Land und die Gemeinden sich an einem solchen Projekt finanziell mit beteiligen müssen. Damit wäre auch eine Finanzierbarkeit zu regeln.

Wer die Frage nach der Finanzierbarkeit stellt, muss doch auch andersherum die Frage stellen: ‘Ist ein oberirdischer Ausbau der Bahn denn zulässig, wenn die gesetzlichen Vorschriften der Emissionsschutzgesetze nicht einhaltbar sind und die Nebenwirkungen des Ausbaus sich so negativ zeigen?’ und ‘Was kostet denn ein oberirdischer Ausbau mit den erforderlichen Schallschutzmaßnahmen?’ Nur so lassen sich doch die Mehrkosten für einen Tunnel ermitteln. Vielleicht ist eine Tunnellösung langfristig durch Einsparungen anderer Art sogar billiger?

Die BIT hat mit bislang 12 Mitgliederinformationen, Informationen an alle Haushalte, an diversen Infoständen und in persönlichen Gesprächen Ihres Vorstands, der Ortsvorstände und der Fachbeiräte und auf Jahreshauptversammlungen versucht, gerade diese Problematik zu verdeutlichen.

Gemeinsam sind wir stark und können uns für den oberirdischen Ausbau der Bahn und gegen den Lärm noch besser einsetzen!

Wenn Sie nähere Informationen wünschen, können Sie sich u. a. in Oberschleißheim mit Frau Schulze oder den Herren Benthues, Kästel, Kaiser, Laus oder Lammers, in Unterschleißheim mit Frau Neher, Herrn Hermann, Bäßler, Karner oder Kreuzpointner, in Eching mit Herrn Kremer oder Gläser und in Neufahrn mit Herrn Zigawe in Verbindung setzen oder sich im Internet über ‘http://www.bit-bahn-im-tunnel.de’ informieren, zu der Sie auch über die Homepage der Gemeinden Ober- und Unterschleißheim kommen. 

Heiner Lammers

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