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BIT-Jahreshauptversammlung 2006 

Rechenschaftsbericht des 1. Vorsitzenden Peter Benthues auf der Mitgliederversammlung am 23.November 2006 in Oberschleißheim

Sehr geehrte Damen und Herren,

Nach dieser beeindruckenden Vortrag von Herrn Professor Dr.Armin Giebel zum Thema Lärm ist es nun an mir, Ihnen einen kurzen Rechenschaftsbericht über unsere Arbeit im Vorstand in den letzten zwei Jahren zu geben, bevor unsere Kassiererin Frau Schulze auch über die Finanzen berichten wird.

Vor zwei Jahren  haben sie bei der Mitgliederversammlung im Unterschleißheim einen neuen Vorstand gewählt und dabei mich als Vorsitzenden in der Nachfolge von Gerti Neher in dieses Amt befördert.
Seit dem hat sich der Vorstand  16 mal getroffen und ich darf Ihnen versichern, dass ich mit meinen Vorstandsmitgliedern Hans Kreutzpoitner, Dr. Horst Glaeser und Dr. Benno Reuter, Horst Gerber, Karin Schulze und Heiner Lammers sowie Bernd Bäßler, Dr. Ernst Kalkbrenner, Christine Fleege, Anton Kästel, Peter Lemmen, Herrn Knatz und  Gerhard Kremer eine Truppe zusammen habe, die unbeirrt das Ziel der vor 16 Jahren gegründeten Bürgerinitiative im Auge behält und mit großem Ernst und Nachhaltigkeit an seiner Verwirklichung arbeitet. Ein herzlichen Dank auch an alle Mitglieder des Fachbeirates, die die Vorstandsarbeit tatkräftig unterstützen. Angesichts der Diskussionen um den Transrapid oder um eine Express-S-Bahn entlang der A 92, angesichts deprimierender Äußerungen aus dem Verkehrsministerium von ehemaligen Verkehrsminister Otto Wiesheu hinsichtlich einer bereits avisierten Machbarkeitsstudie für eine Troglösung in Oberschleißheim und angesichts der Diskussionen um eine 3.Startbahn am Flughafen Franz-Josef-Strauß, die den Druck auf eine schnelle Anbindung des Flughafens mit der Landeshauptstadt erhöhen werden, ist es sicherlich keine Selbstverständlichkeit, so aktive Mitstreiter um sich zu wissen. Deshalb muss ich allen danken, die mir die Arbeit so leicht wie möglich machen. Ich hoffe auch, dass sich dieser Teamgeist weiter bewähren und für unserer BIT auch künftig hilfreich sein wird.

Meine Damen und Herren, ich sprach es bereits an: Ein Hauptproblem für uns ist zur Zeit die Diskussion um den Transrapid auf der Westtrasse, die leider auch nach dem derzeit vorliegenden Koalitionsvertrag nicht aufhören wird, im Gegenteil. Er bekennt sich weiterhin für den Bau einer Referenzstrecke und auch jüngste Äußerungen des Bundesverkehrsministers Tiefensee lassen keinen Zweifel aufkommen, dass die Bundesregierung an diesem festgeschriebenen Ziel festhält. Das gilt auch für das klare Bekenntnis für die Referenzstrecke  in  München. Nach dem positiv durchgeführten Raumordnungsverfahren läuft zur Zeit das Planfeststellungsverfahren , das vom Eisenbahnbundessamt durchgeführt wird, und in dem die Anhörungstermine zwischen Dezember und Februar, dem Vernehmen nach im Ballhausforum in Unterschleißheim, stattfinden werden. Auch die BIT hat im Planfeststellungsverfahren Einwendungen gegenüber der federführenden Regierung von Oberbayern erhoben, auch wenn wir aus dem Verfahren zur Neufahrner Spange wissen, dass uns ein eigenes Klagerecht verwehrt sein wird. Die Stellungnahme ist in  unserer Homepage nachzulesen.  Dabei haben wir uns gegen den Transrapid ausgesprochen, nicht etwa weil wir in ihm keine technische Lösung zur Bewältigung der Flughafenanbindung sähen. Uns geht es einzig und allein um das Ziel, dass wir uns selbst gesteckt haben, nämlich die Bahngleise und damit den gesamten Schienenverkehr in den Gemeinden Ober- und Unterschleißheim, Eching und Neufahrn innerhalb der Gemeinden in einen Tunnel zu verlegen, und dies bekanntlich aus Gründen des Lärmschutzes, der Entzerrung des Verkehrsstaus in den betroffenen Gemeinden und der Zusammenführung durchschnittener Ortsteile.
Wenn der Transrapid aber gebaut wird, dann kommt zu der vorhandenen Lärmquelle eine weitere hinzu. Sollte es an Stelle eines Transrapids zu einer Expressbahn auf der für den Transrapid vorgesehenen Trasse kommen- eine Lösung, die von einigen Gemeinden befürwortet wird, dann wird der Lärm nur verlagert. Wir müssen befürchten, dass - sollte der Transrapid oder die Express-S-Bahn gebaut werden -, für eine Bahn in den Tunnel-Lösung kein öffentliches Geld mehr zur Verfügung stehen wird. Wir haben auch auf den Eingriff in die Natur und den Wasserhaushalt, besonders aber auch auf die erheblichen Unfallgefahren hingewiesen. Die Ereignisse im Emsland auf der Versuchsstrecke  haben sich danach in erschreckender Weise unsere geäußerten Befürchtungen bestätigt.
Natürlich haben und s Nachrichten aus Oberschleißheim vor einem Jahr von einer möglichen Realisierung unseres Zieles träumen lassen, was sich allerdings als trügerisch herausgestellt hat. Hier erfuhren wir, dass im Rahmen des vom Gemeinderat in Auftrag gegeben Verkehrskonzeptes bei den Gesprächen mit dem Verkehrsministerium von dort der Vorschlag gekommen sei, wenigstens in Oberschleißheim die Gleise in einen Trog zu verlegen und dabei auch den S-Bahnhof nach Süden zu verlegen. Dazu erfolgten auch unsererseits positive Stellungnahmen. Allerdings musste dann nach einem Jahr ernüchternd festgestellt werden, dass die von Vertretern des Verkehrsministeriums zugesagte Machbarkeitsstudie aus finanziellen Gründen nicht einmal in Auftrag gegeben wurde.
Dass die Bürger weiterhin auf eine Untertunnelung hoffen, haben letztlich auch die Diskussionen um ein zukunftsorientiertes Ortsentwicklungskonzept gezeigt. Hier haben sich die beteiligten Bürger klar für die Ziele der BIT, nämlich Bahn im Tunnel  gegen den Transrapid oder die Express-S-Bahn entlang der A 92 ausgesprochen. Das ist auch nach wie vor die übereinstimmende  Meinung des Gemeinderates in Oberschleißheim. Wir hoffen sehr, dass sich auch die anderen Gemeinde- und Stadträte in diesem Sinne für eine Tunnellösung entscheiden. Hier sind natürlich Pläne von Unterschleißheim, die Bezirksstrasse trotz zweier anderslautender Bürgerentscheide zu unterführen, nicht sehr hoffnungsvoll. Auch aus Eching hört man andere Töne. Aber davon lassen wir uns nicht beirren, wir werden auch künftig  alles Mögliche tun, damit der Gedanke einer Tunnellösung nicht zu Grabe getragen wird. An der Diskussion um den Transrapid ist ja erkennbar, dass es immer eine - auch finanzierbare - Lösung gibt, wenn nur der politische Wille vorhanden ist.
Diesen politischen Willen herbeizuführen diente auch unser Bestreben, noch vor der Bundestagswahl alle Bundestagskandidaten zu einer Stellungnahme zur BIT zu bewegen. Allerdings wollte sich keiner definitiv als Gegner des Transrapids outen.
Auch der Presse haben wir unsere Ablehnung des Transrapids deutlich mitgeteilt, worüber auch entsprechend berichtet wurde.
Ein weiteres Bemühen haben wir auch auf eine örtliche Präsens der BIT gelegt. So wurden die Informationstafeln in den Gemeinden verstärkt angebracht. Ein 1.Ortsteilgespräch fand in Eching mit dem dortigen 1.Bürgermeister Josef Riemensberger und Gemeinderäten statt. Wir haben uns mit einem Schreiben an den 1.Bürgermeister Zeitler und die Stadträte von Unterschleißheim gegen den Ausbau der Bezirksstr. in Unterschleißheim gewandt. Die BIT hat sich auch wieder sehr erfolgreich an den  Faschingsumzügen  beteiligt und auch im nächsten Jahr werden wir so denke ich wieder dabei sein. Auch bei der Gewerbeschau vor zwei Jahren in Unterschleißheim waren wir dabei. Den Kontakt zu unseren Mitgliedern haben wir durch Informationsschreiben und durch Mitteilungen über unsere Homepage aufrechterhalten. Letztere haben wir neu gestaltet und mit einer neuen Adresse versehen. Sie lautet jetzt: http://bit-bahn-im-tunnel.de. An dieser Stelle möchte unserem Webmaster, Herrn Bäßler, aussprechen. Der gleiche Dank gilt unserem „Pressesammler“ Herrn Dr. Kalkbrenner, der mit Riesenfleiß alles zusammenträgt und ordnet, was in der gedruckten Presse zum Thema Bahn erscheint. .
 Ein Dank an dieser Stelle auch der Stadt Unterschleißheim, die uns für unsere Arbeit einen Raum im Vereinsheim kostenlos zur Verfügung stellt, was unsere tägliche Arbeit sehr erleichtert.

Sehr geehrte Damen und Herren, wir sind Realisten - wir wissen, dass  wir keine Bäume ausreißen können, dafür sind unsere Kräfte zu schwach, fehlen uns im Gegensatz zu den potenten Gemeinden wie Ismaning und jüngst Unterföhring die Finanzmittel, auch sind wir nicht  in irgendeiner Weise Planungsträger für den Neubau der Bahngleise. Wir sind darauf angewiesen, mit Ihnen zusammen auf die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger einzuwirken, die Interessen der von Schienenlärm und Verkehrsstaus betroffenen und gebeutelten Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen und nicht einfach vom Tisch zu fegen. Wir bilden uns schon ein, wenigstens dazu beigetragen zu haben, dass wir noch keinen Gleisausbau mit riesigen Schallschutzwänden haben, dass wir wahrgenommen werden und dass zumindest Tunnel- oder Troglösungen als machbare Varianten gelten können. Wir brauchen nach wie vor dafür einen langen Atem, auch mehr Mitstreiter, die sich für dieses Ziel durch ihre Mitgliedschaft oder/und aktives Tun zu diesem Ziel bekennen. Unterföhring zeigt: es gibt Lösungen. Oberschleißheim zeigt: wir sind nicht allein. Ja selbst die  Planungen um den Transrapid zeigen:  Die Gelder für eine Lösung für eine schnelle Anbindung an den Flughafen sind vorhanden, nur müssen sie eben anders eingesetzt werden. Frühere Gutachten, z.B. von Obermeyer oder die sog. Huber-Studie haben ja gezeigt, dass eine Tunnellösung für den S-Bahn, Personen- und Güterverkehr auf der jetzigen Trasse bei entsprechenden Ausbau möglich und letztlich auch finanzierbar ist. Vor einigen Jahren hat man auch den Transrapid-Befürwortern die Rolle von „Traumtänzern“ angeheftet, mit denen wir von Anfang an verglichen werden. Träume, oder besser gesagt Visionen zu haben, sind häufig die Grundlagen für reale Konzepte und Projekte- und daran wollen wir festhalten.
In diesem Sinne werden wir unbeirrt weiter arbeiten, dafür brauchen wir Ihre Unterstützung, dafür benötigen wir auch wieder mehr Mitglieder nach dem bisher immer wirksamen Mittel: Gemeinsam sind wir stark!

In diesem Sinn lassen Sie uns weiter arbeiten. Solange Sie uns als Mitglieder die Treue halten, werden wir uns für legitimiert halten, in Ihrem Sinne zu reden, zu fordern, wenn's sein muß auch zu bitten oder zu kämpfen. Deshalb stelle ich mich mit dem gesamten Vorstand wieder zur Wahl und werben für Ihr Vertrauen.
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