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Transrapid vom Hauptbahnhof zum Flughafen. Eine Fehlplanung aus Sicht der BIT

[Unterschleißheim] 

Nach eingehender Diskussion in den Ortsgruppen und mit dem Fachbeirat spricht sich die BIT geschlossen gegen den Transrapid als Zubringer vom Hauptbahnhof zum Flughafen München und insbesondere gegen eine Streckenführung im Münchner Westen aus. Bei sachlicher Betrachtung sind die Mitglieder über alle Parteigrenzen hinweg zu dem Ergebnis gekommen, dass dies eine unsinnige und unwirtschaftliche Referenzstrecke wäre, die den betroffenen Gemeinden keine Vor-, sondern nur Nachteile bringen würde.

Da die bisherige Versuchsstrecke im Emsland gleich lang ist wie die ins Gespräch gebrachte vom Hauptbahnhof zum Flughafen und ebenso wie die nun in Shanghai beschlossene, können auch keine neuen Erkenntnisse im Einsatz erwartet werden. Nach Aussage der Bundesregierung warten auch weitere Interessenten (u. a. Washington – Baltimore, Los Angeles u.s.w.) auf den Transrapideinsatz (Zitat 02.02.2001 bei einer Veranstaltung der SPD in München: Die fragen nicht ob sie ihn bekommen, sondern wann sie ihn bekommen), wodurch weitere Referenzstrecken mit 65 bis 80 km Länge geschaffen würden.

Angesichts der Inbetriebnahme des zweiten Terminals 2003 sowie der prognostizierten Flug- gastzahlen von 25 Mio. für 2001, 31 Mio. für 2005 und 40 Mio. für 2010 und des erwarteten jährlichen Zuwachses von 20% auf der S-Bahn Zubringung, ist das Verkehrsproblem des Münchner Flughafens besser und billiger durch den S-Bahn Ausbau (Express S-Bahn) und Fernbahnanschluss, unter Berücksichtigung der BIT Vorschläge (Tunnellösungen in den Wohnbereichen), zu lösen. Damit wären auch Voraussetzungen dafür geschaffen, die Güter nicht nur auf der Straße zu transportieren, denn auch das Luftfrachtaufkommen erhöht sich laufend.

Die bayerische Staatsregierung hat am 02.02. durch ihren Teilnehmer an der Diskussionsrunde bei der gleichen SPD-Veranstaltung unzweifelhaft zum Ausdruck gebracht: Wenn es eine Transrapidverbindung vom Hauptbahnhof zum Flughafen München geben wird, ist der Fernbahnanschluss unrealistisch.

Die BIT war und ist für einen optimalen Anschluss des Flughafens an die Fernbahn sowie den umweltverträglichen und den Menschen zumutbaren Streckenausbau. Dies erfolgt ebenfalls aus unseren Steuergeldern und die können nur einmal ausgegeben werden. Deshalb muss sinn- und verantwortungsvoll damit umgegangen werden.

Ulrich Hermann
1. Vorsitzender

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