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Pressemitteilung des Vorsitzenden der BIT Peter Benthues vom 10.10.2008

BIT fordert weiter Bahn in den Tunnel

Nach dem erfreulichen Ende der Idee eines Transrapids auf der Westtrasse entlang der A 92 bleibt das Problem der schienenmäßigen Verstärkung der Flughafenanbindung bestehen- jetzt schwirren die verschiedensten Vorstellungen und Planungsvarianten durch den Raum. Auch der seit fast 20 Jahren von der BIT geforderte Streckenausbau der S1-Trasse mit Tunnelführung in den Ortsbereichen gehört dazu. Großes Medienecho hat der jüngste Vorschlag des Flughafenchefs Kerkloh gefunden, eine sog. Expreß-Bahn light auf der S-1 zu installieren. Die bereits von dem damaligen Verkehrsminister Otto Wiesheu als sog. Humpellinie bezeichnete Lösung  beinhaltet eine schnelle S-Bahnverbindung vom Hauptbahnhof zum Flughafen ohne viele Haltestellen (hier lediglich Moosach,  Neufahrn, allenfalls noch Besucherpark) , die die Fahrzeit auf ca. 25 Minuten (statt 40 Minuten) verringert.

Bei dieser kurzsichtigen Lösung sind zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen oder sogar Tunnellösungen in den betroffenen Gemeinden nicht mit angedacht. Die Schranken in den betroffenen Gemeinden würden aber durch diesen zusätzlichen Verkehr noch länger geschlossen bleiben, der Bahnlärm würde sich verstärken, die Gesundheit der Bürger würde  weiter gefährdet  und die Sperrwirkung der oberirdischen Trasse  in den betroffenen Gemeinden zementiert werden.

Deshalb fordert die BIT vom Planungsträger Deutsche Bahn, vom Bayer. Verkehrsministerium, von der Flughafen AG und von allen betroffenen Gemeinden: Bei einer schienenmäßigen Flughafenanbindung über die Gleise der S1 kommt nur eine  Tunnellösung in den betroffenen Gemeinden in Frage. Schützt die Bürgerinnen und Bürger vor weiteren Lärm. Lasst die Gemeindeteile endlich zusammenwachsen.

Aus diesem Grund lehnt die BIT auch mit Nachdruck das Bürgerbegehren der Freien Wähler in Oberschleißheim ab, womit die Bürgerinnen und Bürger für ein Votum für eine straßenmäßige Unterführung der B 471 unter die Eisenbahnlinie geködert werden sollen.

Entgegen der Meinung der Freien Wähler ist die BIT nicht schuld am  Stillstand in Sachen Bahnlösung. Die von den Freien Wählern nunmehr geforderte  Straßenunterführung ist im Kampf um eine Verminderung des Lärms durch die Bahn die schlechtest denkbare Variante für die Lösung der prekären Verkehrsprobleme in Oberschleißheim. Denn zum einen bekommt die Bahn  praktisch freie Hand, auf den Schienen so viel oberirdischen Verkehr wie möglich zu installieren, ohne sich um den Lärmschutz zu kümmern. Zum anderen würde noch mehr Autoverkehr durch Oberschleißheim gezogen, weil damit praktisch „Freie Fahrt durch Oberschleißheim“  signalisiert würde. Und was, bitte schön, haben davon die Oberschleißheimer Bürger ? Mehr Verkehr auf der Straße und damit auch mehr Abgase , ungebremsten Schienenverkehr ohne zusätzlichen Lärmschutz, Zementierung der bestehenden Teilung der Ortschaften durch die Bahnlinie.

Die BIT fordert deshalb von den Betreibern des Bürgerbegehrens: Ziehen Sie die Unterschriftenaktion im Interesse  der lärmgeplagten Bevölkerung zurück.  Alle Bürgerinnen und Bürger von Oberschleißheim bittet die BIT: Bedenken Sie die vorgetragenen Argumente, ehe Sie ihre Unterschrift für eine Straßenunterführung abgeben.

Die BIT wird ihre klare Position bei einer gesonderten Veranstaltung am 20. November ab 19.00 Uhr im Bürgerhaus in Unterschleißheim im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern nochmals mit Nachdruck erläutern. Das Thema des Vortrages von dem Mitglied des Fachbeirates der BIT Herrn DiplIng. (FH)  Ernst Karner lautet: „Flughafenanbindung über die S1- oder ? - Vorstellung der möglichen Varianten“.

Dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger (auch Nichtmitglieder der BIT) schon jetzt herzlich eingeladen.

Peter Benthues
1.Vorsitzender

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