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Aus Münchner Merkur (Freisingteil) vom 7.10.1999:

JU fordert 3. Startbahn

Begründung: Besser als Nachtflug

Freising (ft) Nachruhe müsse sein, so der JU-Kreisverband Freising, der aber auch die "Notwendigkeit einer Optimierung der Wirtschaftlichkeit des Flughafens" sieht. Daher sei der einzige Ausweg, den "zusätzlichen Bedarf an Start- und Landekapazitäten" auf den Tag zu verlegen. Falls der Bedarf mit den momentanen Gegebenheiten nicht gedeckt werden kann, "muss man nötigenfalls über den Bau einer dritten Startbahn nachdenken", heißt es in einem von den drei Vize-Kreisvorsitzenden Albert Bogner, Antonia Huber und Andreas Spenger unterzeichneten Schreiben. Erhöhter Flugverkehr am Tag, auch mit einer dritten Startbahn, biete im Vergleich zu einer Aufweichung der Nachtflugregelung den Vorteil, dass der Fluglärm im Tagesgeschehen "weit weniger auffällt als in der ruhigen Nacht." Dem Landkreisbewohner werde es viel leichter fallen, den Flughafen als begünstigenden Faktor der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes auch weiterhin zu honorieren, "wenn der zusätzliche Flugverkehr zwischen Traktoren, Autos und Baumaschinen stattfindet und nicht durch die stille der Nacht kreischt." Auch würde durch zusätzlichen Nachtflug die Schichtarbeit gefördert, was nicht sozial verträglich erscheint. "Die FMG sollte nicht die Nachtflugregelung als elementaren Bestandteil für ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Landkreisbewohner und Flughafen scheibchenweise gleichsam der Salami-Taktik aufgeben und damit die Partnerschaft stören. Stattdessen sollte die FMG gleich auf die dritte Startbahn setzen, denn sie weiß sicherlich schon jetzt darum, dass diese früher oder später sowieso unumgänglich wird" so die JU. Ergo: Besser, "die dritte Startbahn gleich und nicht dann zu bauen, nachdem die Nachtflugregelung aufgegeben worden ist."
Landrat Manfred Pointner, Chef der Fluglärmkommission, schüttelte gestern den Kopf: Die beiden Bahnen reichten bis 40 Millionen Passagiere. Nachtflug und Landebahn - das habe nichts miteinander zu tun. Die JU hätte sich vorher bei ihrem Chef, CSU-Kreisvorsitzenden Otto Wiesheu, zu dem Thema informieren sollen.

(Anmerkung der BIT:
Auch eine 3. Startbahn hätte durch die steigenden Fluggastzahlen sicherlich Auswirkungen auf den Zugverkehr zum Flughafen.)

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