Info
Nr. 12
Die BIT informiert ihre
Mitglieder
und interessierte Gemeindebürger
Liebe BIT-Mitglieder, liebe Interessenten,
mit dieser Info fassen wir die für unsere Arbeit
wichtigsten Ereignisse, seit unserer Info Nr. 11, zusammen.
Vorab sei bemerkt:
- die Art des Ausbaues der Bahnstrecke
Oberschleißheim, Unterschleißheim, Eching und
Neufahrn zur Anbindung von Fernzügen an den Flughafen
erfordert eine politische Entscheidung. Auch der
von Politikern und der DB AG als Musterbauwerk gepriesene
S-Bahn-Tunnel in Ismaning wurde erst nach einer mutigen, politischen
Entscheidung gebaut. Es wäre absurd, Tunnelbauten für
die viel leisere S-Bahn zu realisieren, jedochfür die viel
lauteren Fernzüge und für nachts vorbeiratternde
Güterzüge zu verweigern.
- Wie ein Lärmgutachten der Gemeinde
Oberschleißheim eindeutig aufzeigte, wäre der
oberirdische Streckenausbau mit den von der DB angegebenen Zugzahlen katastrophal
für unsere Gemeinden. Die gesetzlichen
Lärmbelastungsgrenzen würden nicht nur unmitbar an
den Bahnstrecken, sondern in weiten Ortsbereichen erheblich
überschritten!
- Nach einem Vorschlag aus dem Wirtschaftsministerium hat der
Fachbeirat der BIT am Beispiel Oberschleißheim mit der DB
neue Lösungsvorschläge erarbeitet, die von den
Vertretern der DB als realistisch bezeichnet worden
sind. Danach reduzieren sich die Kosten auf etwa 30% der in einer
ersten Machbarkeitsstudie genannten Kosten!
- Die BIT erwartet, dass diese neue
Situation von allen politischen Gruppierungen zur Kenntnis genommen
wird und Horrorzahlen in der Klamottenkiste bleiben!
Sie erwartet auch, dass die ehrenamtliche Arbeit ihres Fachbeirats, die
sicherlich einem Gegenwert von mehr als 100 TDM entspricht und nur
durch großes, persönliches Engagement
möglich war, gewürdigt wird.
- Die DB lehnt die z.B. von den
Grünen und Gemeindevertretern Unterschleißheims
vorgeschlagene Fernbahnstrecke entlang der A 92
kategorisch ab. Feststeht, dass die bestehende
Strecke ausgebaut wird.
- Konfusion herrscht über
die Ausbautermine. Während die
Flughafen-AG auf schnellen Ausbau drängt, weil die Zunahme der
Passagierzahlen alle Prognosen übertrifft, wird diese Tatsache
vom Wirtschaftsministerium heruntergespielt.
- Bei ins Gespräch gebrachten Zeiträumen
von 10 bis 20 Jahren ist zu bedenken, dass auch
dann das Planungsstadium jetzt beginnt, weil die
Zeiträume für Planung, Raumordnungsverfahren,
Planfeststellungsverfahren, Zeitverluste durch Einsprüche,
Finzanzierungsfragen und Realisierung berücksichtigt werden
müssen.
Wenn wir an unserem Ziel festhalten,
vergrößert ein längerer Zeitrahmen die
Chancen der Realisierung!
- Mit dem Bürgerentscheid gegen eine
Straßenunterführung der Bahn in
Unterschleißheim, deren Bau die Forderung nach Bahntunnels
unglaubwürdig gemacht hätte, wurde der Bürgerwille
mit erfreulicher Klarheit demonstriert.
An besonderen Aktivitäten heben wir hervor:
- November 95: Unterschleißheims
Bürgermeister Zeitler schreibt Wirtschaftsminister Dr.
Wiesheu, dass er eine Scheibchentaktik bei einem oberirdischen
Streckenausbau befürchtet und bittet, bei der versprochenen
Gesamtplanung auch Alternativlösungen zu
berücksich-tigen.
- Juni 96: Die vier Bürgermeister/Innen mahnen bei
Dr. Wiesheu erneut die versprochene Gesamtplanung an und weisen darauf
hin, dass Dr. Wiesheu selbst versprochen hatte, auch eine Tieferlegung
der Bahn untersuchen zu lassen.
- September 96: In seiner Antwort sichert Dr. Wiesheu zwar
zu, dass die gesetzlichen Lärmschutzvorgaben erfüllt
werden, schreibt aber (unverständlicher Weise) u.A.: "Die
Vorgabe kann jedoch nicht bedeuten, dass im Rahmen der Gesamtplanung,
lösgelöst von der Kosten- und Finanzierungsfrage,
auch Tunnel- und Troglösungen in die Untersuchungen einbezogen
werden!"
Anmerkung: Niemand hat verlangt, dass die
Alternativen von der Kostenfrage lösgelöst untersucht
werden. Zur Ermittlung der Kosten dient auch die vom
Wirtschaftsministerium selbst angeregte Zusammenarbeit der DB mit dem
BIT-Fachbeirat. Unter Kosten sind auch die laufenden Betriebskosten zu
verstehen, die bei einer Tunnellösung mit 4 Gleisen
spürbar reduziert würden. (Oberirdisch haben z.B. in
Teilbereichen nur 3 Gleise Platz. Das erfordert zusätzliche
Weichen und mindert die Zugeschwindigkeiten).
- November 96: Die 4 Bürgermeister/Innen
bestätigen den Brief von Dr. Wiesheu, bedanken sich
für die Zusage, die gesetzlichen
Lärmschutzvorschriften einzuhalten, verweisen auf die
notwendige Beseitigung von schienengleichen
Bahnübergängen, beharren auf einer auch
städtebaulich verträglichen Lösung und
verweisen auf einen Brief von Dr. Wiesheu vom 13.12.94, in dem er die
Untersuchung etwaiger Tunnellösungen zugesagt hatte.
- Dezember 96: Die BIT schreibt an Dr. Wiesheu, zitiert seine
früheren Zusagen und erweist auf das Gespräch mit MdL
Roswitha Riess und Vertretern der Gde. OSH, bei dem vom
Wirtschaftsministerium die Erarbeitung von Alternativlösungen
mit Kostenvergleichen in Zusammenarbeit zwischen DB und BIT initiert
wurde. (Die mit der DB abgesprochene Aufgabenteilung wurde von der BIT
bereits erfüllt. Die DB ist mit der Ermittlung der
Gesamtkosten für den oberirdischen Ausbau in OSH mit
Lärmschutz und Beseitigung der Bahn-schranken noch im
Rückstand).
Wie von Benutzern der Autobahn zum Flughafen erkennbar, wurde mit dem
Bau der Trasse für die Neufahrner Spange entlang der Autobahn
Ende 1996 begonnen.
- März 97: Für USH wird eine
Unterschriftensammlung zu einem Bürgerbegehren gegen einen
Straßentunnel unter der Bahn an der Bezirksstraße
beschlossen. Sie ist erfolgreich.
- April 97: Bei der JHV der BIT OSH stellt Dr. Reuter einen
von der Gemeinde Oberschleißheim in Auftrag gegebenen
Lärmminderungsplan vor. Dieser Plan basiert auf dem von der DB
angegebenen Zugaufkommen im Jahre 2010 und zeigt eindrucksvoll, dass
nur Bahn-tunnels die Probleme lösen können.
Dr. Katz referiert über die vom Fachbeirat der BIT
erarbeitete, kostengünstigere Tunnellö-sung. Danach
werden zwei Fernbahnröhren bergmännisch im
Schildvortrieb errichtet. Während deren Bauzeit ist der
oberirdische Verkehr nicht behindert. Die Röhren liegen soweit
auseinander, dass die S-Bahn dazwischen Platz hat. Die Bahnschranke der
B 471 wird von der S-Bahn in einem relativ kurzen Tunnel unterfahren.
Zeitlich lassen sich die Bauvorhaben Fernbahntunnel und S-Bahn
entzerren.
- Juni 97: Die BIT Oberschleißheim verliert ihr
aktivstes Mitglied, den Ortsvorsitzenden und Gde.-Rat Leonhard Kranz,
nach schwerer Krankheit.
- Juni 97: Info-Veranstaltung für den
Bürgerentscheid in USH. Städteplaner Prof. Winning,
der im Auftrag der Gde. Unterschleißheim früher eine
2-spurige Straßenunterführung geplant hatte,
hält heute nichts von der neuen, 4-spurigen Planung und
distanziert sich überhaupt von Vorschlägen, die
Straße unter die Bahn zu verlegen.
Prof. Fürmetz von der Fakultät Verkehrswesen der
Bundeswehr-Hochschule Neubiberg, stellt eine "bessere Lösung"
mit einem kurzen Bahntunnel unter der Bezirksstraße vor. Als
Vertreter der Bundesbahn lobt DI Hoffmann u.A. die Zusammenarbeit mit
dem Fachbeirat der BIT und dessen fachliche Qualität.
- Juni 97: Großer Erfolg des
Bürgerbegehrens in USH. 63% stimmen gegen einen
Straßen-tunnel unter der Bahnstrecke.
- Juli 97: Die Gde. Unterschleißheim gibt eine
Machbarkeitsstudie für "die bessere Lösung" (kurzer
Bahntunnel) in Auftrag. Prof. Fürmetz, der früher
selbst bei der DB tätig war, ist mit der Begleitung der
Machbarkeitsstudie beauftragt worden, die von der DB erarbeitet wird.
- September 97: In Oberschleißheim werden nach
zeitraubenden Genehmigungsverfahren im Bahnbereich BIT-Plakate
angebracht.
Neben den monatlichen Vorstandssitzungen der BIT finden auf
Ortsebene in
unregelmässigen Abstanden Beratungen statt.
Die Mitglieder werden um Verständnis dafür
gebeten, dass manche vertraulichen
Informationen nicht zur sofortigen Weitergabe geeignet sind.
Alle Bürger können sich bei Fragen zur BIT
an die
Vorstandsmitglieder und Ansprechpartner wenden.
Die durch den Tod von Leonhard Kranz entstandene
Lücke konnte bisher in keiner Weise
geschlossen werden. Bitte beherzigen Sie den von ihm formulierten
Aufruf:
Kämpft
mit der BIT, es geht alle an,
in
den Tunnel muss die Bahn!