Rechenschaftsbericht
des 1. Vorsitzenden der Bürgerinitiative „Bahn im
Tunnel“-BIT- Peter Benthues(Oberschleißheim)
anläßlich der Jahreshauptversammlung 2008
Sehr geehrte Damen und Herren,
Zunächst darf ich mich bei Ihnen herzlich dafür
bedanken, dass Sie heute hierher nach Unterschleißheim zu
unserer diesjährigen Jahreshauptversammlung gekommen sind. Ich
danke in besonderer Weise Herrn 1.Bürgermeister Rolf Zeitler,
stellvertretend Herrn 2.Bürgermeister Pregler für sie
Gastfreundschaft, die er und die Stadt Unterschleißheim uns
hier im Rathaus gewährt.
Einen herzlichen Dank auch an die Presse.
Es ist es nun an mir, Ihnen einen kurzen Rechenschaftsbericht
über unsere Arbeit im Vorstand zu geben, bevor wir den Bericht
unsere Kassiererin Frau Schulze hören.
Vor einem Jahr haben wir unsere Mitgliederversammlung in
Unterföhring abgehalten mit einer interessanten
Ortsbesichtigung des dortigen S-Bahntunnels und dabei sicherlich alle
neidvoll auf die Realisierung unseres gemeinsamen Zieles geschaut.
Seit dem hat sich der Vorstand 8 mal getroffen und ich darf
Ihnen versichern, dass ich mit meinen Vorstandsmitgliedern Hans
Kreutzpoitner, Dr.Horst Glaeser und Dr.Benno Reuter, Horst Gerber,
Karin Schulze und Heiner Lammers sowie Bernd Bässler, Dr.
Ernst Kalkbrenner, Christine Fleege, Anton Kästel, Peter
Lemmen, Gerhard Kremer, eine Truppe zusammen habe,
die unbeirrt das Ziel der vor 18 Jahren gegründeten
Bürgerinitiative im Auge hält und mit
großem Elan und Nachhaltigkeit an seiner Verwirklichung
arbeitet. Ein herzlichen Dank auch an alle Mitglieder des Fachbeirates,
die die Vorstandsarbeit tatkräftig unterstützen.
Natürlich bedarf es für die Arbeit des Vorstandes und
auch des Fachbeirates einer erheblichen Portion von Motivation und
visionärer Gestaltungskraft, die uns noch alle beseelt. Auch
wenn das große Ziel der Gründungsväter
unserer BIT noch immer in weiter Ferne gerückt scheint, so
halten wir dennoch daran unbeirrt fest, und werden dabei, was hoch
anzurechnen ist, noch immer von über 500 treuen Mitgliedern
unterstützt. Unsere Orte werden noch immer von den
Bahngleisen durchschnitten, wir haben in den Gemeinden Eching,
Neufahrn, Unterschleißheim und Oberschleißheim noch
immer unter teils unerträglichen und –wie die
Ausführungen von Herrn Prof. Giebel bei der vorletzten
Mitgliederversammlung in Oberschleißheim wieder
einmal sehr drastisch verdeutlich hat-
gesundheitsschädlichen
Lärmbelästigungen durch den immer zunehmenderen
Schienenverkehr zu leiden, die planerische Entwicklung in den genanten
Gemeinden ist durch die Gleise stark beeinträchtigt wie die
sehr lebhafte Diskussion im Zuge des Ortsentwicklungskonzeptes in
Oberschleißheim oder um die Unterführung in Ober-
und Unterschleißheim gezeigt hat und zeigt. Die
sich fast nicht mehr öffnenden Bahnschranken verursachen noch
immer erhebliche Verkehrsstaus. Mit Vehemenz haben wir uns als BIT
deshalb auch gegen die Planungen für den
Transrapid gewendet und wohl auch mit dazu beigetragen, dass er selig
entschlafen ist.
Zur Zeit kämpfen viele Gegner im
Planfeststellungsverfahren gegen die
3.Startbahn am Flughafen Franz-Josef-Strauß, die den Druck
auf eine schnelle Anbindung des Flughafens mit der Landeshauptstadt
erhöhen wird, Seit dem der Transrapid aus der
politischen Zielsetzung herausgenommen wird, ist die Frage einer
schnelleren Flughafenanbindung noch akuter geworden. Wir werden nachher
von Herrn Karner die zur Zeit diskutierten Varianten hören und
sicher auch vorgeführt bekommen, dass dabei die
Tunnellösung in den von uns vertretenen Gemeinden eine nur
marginale Bedeutung einnehmen wird. Deshalb heißt es wachsam
zu sein und alle Wege einzuschlagen, um der Tunnellösung
wenigstens eine geringe Realisierungschance zu verschaffen.
Vielleicht hilft uns auch die EU-Umgebungslärmrichtlinie
2002/49/EG i.V.m §47 d BImSchG, die u.A. auch die Bahn dazu
zwingen, eine Lärmkatrierung entlang der
Haupteisenbahnstrecken vorzunehmen, was durch das Eisenbahn-Bundesamt
geschehen und unter www.laermkatierung.eisenbahn-bundesamt.de
nachlesbar ist. Inwieweit die hier nunmehr zuständige Gemeinde
für Lärmaktionspläne tätig werden
muß, damit werden wir uns demnächst eingehend
beschäftigen.
Insgesamt ist die Informationslage, was Ausbauplanung und
Lärmschutz betrifft, nicht sehr zufrieden stellend, man
bekommt, an wen man sich auch wendet, keine befriedigende Antwort, die
Bahn schiebt es auf das Verkehrsministerium, das Verkehrsministerium
mehr oder weniger auf die Bahn
Aus diesem Grunde habe ich mich auch im Namen des Vorstandes
in einem Glückwunschschreiben an den neuen Verkehrsminister
Martin Zeil, Bezug nehmend auf jüngste Pressemitteilungen
über den viergleisigen Ausbau der S1-Strecke,
kurzfristig mit einer sog. Expreß-S-Bahn light, gewandt und
ihm zum Planungsstand ganz konkrete Fragen gestellt. Leider habe ich
bisher hierzu noch keine Antwort erhalten. Selbstverständlich
werde ich Sie sobald als möglich über die Antwort
unterrichten. Positiv kann man aber feststellen, dass die Chancen
für unser gemeinsames Ziel nach dem Tod des Transrapids nicht
geringer geworden sind, wenn auch zu befürchten ist, dass die
Gutachter für eine Verbesserung der Flughafenanbindung unsere
Tunnellösung sicherlich nicht favorisieren werden. Hier
müssen wir abwarten. Kontraproduktiv ist aber auf jeden Fall,
wenn zwischenzeitlich Straßenunterführungsbauwerke,
wie von den Freien Wählern z.B. in Oberschleißheim
mit einem Volksbegehren erreicht werden soll, durchgesetzt werden
sollte. Das würde den Planern ein gefundenes Argument
verschaffen, sich mit einer Tunnellösung überhaupt
nicht mehr zu befassen. Deshalb haben wir uns auch mit einer
Presseerklärung an die Bevölkerung von
Oberschleißheim gewandt, dieses Volksbegehren, das nach einer
Entscheidung des Gemeinderates von Oberschleißheim erneut
versucht wird, nicht zu unterstützen..
Ein weiteres Bemühen haben wir auch auf eine örtliche
Präsens der BIT gelegt. So wurden die Informationstafeln in
den Gemeinden verstärkt angebracht. Die BIT hat sich auch
wieder sehr erfolgreich am Faschingsumzug in Unterschleißheim
beteiligt und auch im nächsten Jahr werden wir wieder dabei
sein. Im Lohhofer Landkreis-Anzeiger haben wir eine besondere
Inseratenkampagne gestartet, wie sie es sicherlich auch bemerkt haben.
Neben Wortmeldungen im Rundfunk und in der Presse
hat sich die BIT besonders durch Mitteilungen über
unsere Homepage zu Wort gemeldet. Letztere haben wir neu gestaltet und
mit einer neuen Adresse versehen. An dieser Stelle möchte ich
besonders unserem Webmaster Herrn Bässler
für seine Internet-Arbeit danken wie Herrn Dr. Kalkbrenner,
der sich um den Pressespiegel in besonders akribischer Arbeit
kümmert, den wir jetzt etwas anders und kostensparender
gestaltet haben.
Ein Dank an dieser Stelle auch der Stadt Unterschleißheim,
die uns für unsere Arbeit einen Raum im Vereinsheim kostenlos
zur Verfügung stellt, was unsere tägliche Arbeit sehr
erleichtert.
Sehr geehrte Damen und Herren, natürlich können wir
keine Bäume ausreißen, dafür sind unsere
Kräfte zu schwach, fehlen uns im Gegensatz zu den potenten
Gemeinden wie Ismaning und Unterföhring die Finanzmittel. Auch
sind noch sind wir in keiner Weise
Planungsträger für den Neubau der Bahngleise. Wir
sind darauf angewiesen, mit Ihnen zusammen auf die
Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger
einzuwirken, die Interessen der von Schienenlärm und
Verkehrsstaus betroffenen und gebeutelten Bürgerinnen und
Bürger zu berücksichtigen und nicht einfach vom Tisch
zu fegen. Wir bilden uns schon ein, wenigstens dazu beigetragen zu
haben, dass wir noch keinen Gleisausbau mit riesigen
Schallschutzwänden haben, dass wir wahrgenommen werden und
dass zumindest Tunnel- oder Troglösungen als machbare
Varianten gelten können. Wir brauchen nach wie vor
dafür einen langen Atem, auch mehr Mitstreiter, die sich
für dieses Ziel durch ihre Mitgliedschaft oder/und aktives Tun
zu diesem Ziel bekennen. Unterföhring zeigt: es gibt
Lösungen. Oberschleißheim zeigt: wir sind nicht
allein. Ja selbst die Planungen um den Transrapid haben
gezeigt: Die Gelder für eine Lösung
für eine schnelle Anbindung an den Flughafen sind vorhanden,
nur müssen sie eben anders eingesetzt werden. Frühere
Gutachten , z.B. von Obermeyer oder die sog. Huber-Studie haben ja
gezeigt, dass eine Tunnellösung für den S-Bahn,
Personen- und Güterverkehr auf der jetzigen Trasse bei
entsprechenden Ausbau möglich und letztlich auch finanzierbar
ist. Vor einigen Jahren hat man auch den Transrapid-
Befürwortern die Rolle von
„Traumtänzern“ angeheftet, mit denen wir
von Anfang an verglichen werden. Träume, oder besser gesagt
Visionen zu haben, sind häufig die Grundlagen für
reale Konzepte und Projekte- und daran wollen wir festhalten. Ein
klassisches Beispiel für Beharrlichkeit und
Politiker-Motivation, die letztlich zu einem guten und hochgelobten
Ende gefunden hat, ist Neu-Ulm, wo nach langen und zähen Kampf
,wo die Schienen in einen Trog gelegt wurden. Das brachte der Stadt
Neu-
Wer sich durch fadenscheinige Argumente entmutigen lässt, hat
bereits verloren. Denn: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Deshalb werden wir unbeirrt weiter arbeiten, dafür
brauchen wir Ihre Unterstützung, dafür
benötigen wir auch wieder mehr Mitglieder nach dem bisher
immer wirksamen Mittel: Gemeinsam sind wir stark!
Und wir brauchen gar nicht bis nach Neu-Ulm zu gehen. Hier im
Landkreis, in Unterföhring und Ismaning, gibt es
realisierte Beispiele für eine Tunnellösung, und
diese Beispiele sollten uns Mut machen zum unbeirrten Weitermachen
geben.
Es wäre schön, wenn wir wieder mehr Mitglieder
bekämen, deshalb werben auch Sie dafür Jedes Mitglied
ist uns herzlich willkommen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch im Namen des Vorstandes
ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr 2009.
Vielleicht kommen wir auch mit der Idee „Bahn in den
Tunnel“ ein Stückchen weiter. Ich darf Ihnen
für alle Vorstandsmitglieder versprechen: Wir kämpfen
weiter und bleiben an Bord.