September
2020
Digitalisierung der Bahn.
Die DB AG, der Verband der Bahnindustrie und das
Eisenbahn-Bundesamt haben sich darauf verständigt, das gesamte
Schienennetz in Deutschland bis 2035 auf digitalen Betrieb umzurüsten.
Damit sollen auch die Automatisierung vorangebracht und die
Störanfälligkeit reduziert werden. Durch dichtere Zugfolgen kann die
Leistung gesteigert werden. Für diese Maßnahmen stellt der Bund
erhebliche Wirtschaftsmittel zur Verfügung.
Mittelpufferkupplung.
Schon die einstige Bundesbahn hat sich damit beschäftigt, die
Schraubenkupplungen von Güterwagen durch Mittelpufferkupplungen zu
ersetzen, weil damit erhebliche personelle Einsparungen erreichbar
würden. Bislang konnte das Ziel aus technischen, logistischen und
finanziellen Gründen nicht erreicht werden. Nun startet die
DB-Cargo-Chefin Nikutta eine neue Initiative zur Entwicklung einer
geeigneten Mittelpufferkupplung; hierzu werden im Bereich von Görlitz
entsprechende Versuche durchgeführt.
Fahrpreise
im MVV.
Die angespannte finanzielle Situation des ÖPNV zwingt den MVV,
die Ticketpreise zu überdenken. Voraussichtlich wird der MVV-Tarif im
Dezember 2020 angehoben.
Pandemiefolgen für den Flughafen München.
Im Jahr 2019 verzeichnete der Flughafen München 48 Millionen
Passagiere, für 2020 rechnet die Flughafengesellschaft nur noch mit 16
Millionen Fluggästen. Weil in der Flughafen-Bodenabfertigung
jetzt und in einigen Folgejahren entsprechend weniger Personal benötigt
werden wird, bemüht sich die FMG mit Einstellungsstopp,
Vorruhestandsregelung und Abfindung um Personalreduzierung. Langfristig
sieht die Flughafen-Führungsspitze jedoch eine Erholung und hält
deswegen an den begonnenen Ausbaumaßnahmen fest. Der Airport soll als
europäisches Luftverkehrs-Drehkreuz erhalten und ausgebaut werden.
Landkreis
München finanziert Planung an der U5 mit.
Obgleich die Verlängerung der U5 zum Bölkow-Campus noch in der
Zukunft liegt, kostet die Planung des Verknüpfungspunktes mit der
S-Bahn in Neuperlach-Süd jetzt schon Geld. 200.000 € übernimmt der
Landkreis München zur Kostendeckung der Planung des U-Bahnhof
Neuperlach-Süd und des angrenzenden Betriebsbahnhofs.
Einstweilen
keine 3. Landebahn für den Münchner Flughafen.
Der Rückgang der Passagierzahlen am Münchner Flughafen hat nicht
nur Auswirkungen auf die Personalsituation, er wirkt sich nun auch auf
die Planung der 3. Start- und Landebahn aus. Ministerpräsident Söder
hat angekündigt, die 3. Bahn werde zu seiner Amtszeit vermutlich nicht
gebaut werden. Der Flugverkehr habe sich mit der Corona-Pandemie
grundlegend verringert, die bestehenden Landebahnen reichten aus. Die
Flughafengegner setzen sich dafür ein, dass der
Planfeststellungsbeschluss zum Bau der 3. Startbahn aufgehoben wird.
Massiver
Trassenausbau bei der Bahn geplant.
Mit 74 Milliarden € will der Bund den „Masterplan
Schienenverkehr“ voranbringen. Das verkehrstechnische Ziel ist die
Anhebung der Passagierzahlen auf 28 Millionen bis zum Jahr 2030. Zur
Zielerreichung müssen die Bahnknoten München, Frankfurt, Hannover,
Mannheim, Köln und Hamburg ausgebaut werden; die Strecken
Hamburg-Hannover, Würzburg-Nürnberg, Karlsruhe-Basel sind zur
tüchtigen, um die Städteverbindungen zu beschleunigen. Insgesamt geht
es um die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und um die
Einhaltung der deutschen Klimaziele.
Güterverkehr
der Bahn soll gestärkt werden.
Die DB-Cargo-Chefin Nikutta will wieder Mehr Güterverkehr auf
die Schiene holen. Mit einem Containersystem sollen Anreize geschaffen
werden. Außerdem soll die Zusammenstellung von Güterwagen flexibler
gestaltet werden. Hierzu soll die digitale, automatische
Mittelpufferkupplung der Güterwagen entwickelt werden. Bislang werden
Güterwagen am Haken von Hand gekuppelt.
Für
und wider eine Event-Arena am Flughafen.
Ein privater Investor plant ein multifunktionales
Veranstaltungsbauwerk für 20.000 Besucher auf dem Vorranggebiet des
Münchner Flughafens. Das Bauwerk muss wegen des Sonderbaurechts des
Flughafens in Beziehung zum Flugbetrieb stehen. Das wird aber von den
Grünen im Freisinger Stadtrat bezweifelt, sie fordern ein
ordnungsgemäßes Bauplanungsverfahren. Das bayerische Finanzministerium
sieht erhebliche Auswirkungen auf bestehende Hotels und
Veranstaltungsorte, sowie auf den ÖPNV.
Klage
gegen den Ostseetunnel beim Bundesverwaltungsgericht.
Der geplante Fehmarn-Belt-Tunnel zwischen Puttgarden und Rödby
ist Teil der transeuropäischen Magistrale von Italien nach
Skandinavien. Das Bauwerk soll beispielsweise die Zug-Reise-Zeit von
Hamburg nach Kopenhagen von viereinhalb auf weniger als 3 Stunden
verkürzen. Gegner des Vorhabens sind Umweltschützer, Reedereien und ein
Landwirt. Über deren Klage wird beim Bundesverwaltungsgericht in
Leipzig verhandelt.
Flixbus
kritisiert Bundeshilfen für die Bahn.
Die vom Bund für den Schienenverkehr geplanten
Investitionszahlungen werden von Wettbewerbern der DB mit Argwohn
gesehen. Das Unternehmen Flixbus sieht in den Hilfen des
Bundesverkehrsministeriums für die Bahn eine massive Beeinträchtigung
der Konkurrenz.
In
Haar: Forum zum Thema Brenner-Zulauf.
Der zu erwartende Güterverkehr nach Eröffnung des
Brenner-Basis-Tunnels war Diskussionsthema auf einer
Forumsveranstaltung der FDP in Haar. Es ging um die zukünftigen
Lärmemissionen und entsprechende Schutzmaßnahmen, wenn der Zugverkehr -
insbesondere der Güterverkehr - verdichtet und intensiviert wird. Ziel
der betroffenen Gemeinden ist die akustische Einstufung der (PEN-)
Strecke nach Neubau-Standard, weil damit bessere und wirksamere
Lärmschutzmaßnahmen erreicht werden könnten. Ein weiterer Aspekt war
die mögliche Störung des geordneten S-Bahn-Verkehrs durch Mischverkehr
mit Güter- und Regionalzügen.
Neuer
Eisenbahntunnel in der Schweiz.
In der Schweiz ist wieder ein neuer Tunnel fertiggestellt
worden, der Ceneri-Tunnel. Der Tunnel ist 15 km lang, er verkürzt die
Fahrzeit der Personenzüge zwischen Zürich und Mailand um 15 Minuten. Er
dient ferner auch dem europäischen Warenverkehr zwischen den nördlichen
Häfen und dem Mittelmeer.